Aktuell
29 Organisationen fordern grünes Licht von CDU und CSU für Insektenschutzpaket
Das Insektenschutzpaket bestehend aus der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes und einer Novelle der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung droht zum Ende der Legislaturperiode am Widerstand von CDU/CSU im Bundestag und auf Landesebene zu scheitern. Vor diesem Hintergrund appelliert der Umweltdachverband Deutscher Naturschutzring (DNR) gemeinsam mit 28 weiteren Umwelt- und Naturschutzorganisationen in einem Offenen Brief an die Vorsitzenden von CDU und CSU, sich für die Verabschiedung eines ambitionierten Insektenschutzpaketes einzusetzen.
Der "Null-Schadstoff-Aktionsplan" und die Wasserpolitik
Was steckt im Null-Schadstoff-Aktionsplan aus Sicht des Gewässerschutzes? Der Versuch eines Überblicks, übernommen von EU-Umweltnews. "Die Verschmutzung von Luft, Wasser und Boden wird auf ein Niveau reduziert, das die Gesundheit und natürliche Ökosysteme nicht mehr schädigt und die planetaren Grenzen respektiert, um eine giftfreie Umwelt zu schaffen" – so in etwa lautet die Vision der EU für 2050 und einen "gesunden Planeten für alle". Hierzu hat die EU-Kommission im Mai ihren Entwurf vom Null-Schadstoff-Aktionsplan mitsamt Anhängen veröffentlicht.
In Deutschen Wäldern werden immer mehr Pestizide gespritzt
In Deutschland ist der Einsatz von Pestiziden in den staatlichen Wäldern der Bundesländer massiv gestiegen. Das zeigt eine exklusive Recherche von Panorama. Besonders in Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Hessen wurde deutlich mehr gespritzt als in der Vergangenheit. ARD Panorama hat dazu einen Beitrag veröffentlicht.
Handel mit illegalen Pestiziden in der EU - Hoher Profit, wenig Risiko
In einem Radiobeitrag befasste sich Eva Achinger vor genau einem Jahr im BR mit dem Handel illegaler Pestizide in der EU. Während der Handel drastisch zunehme, sei das Risiko, erwischt zu werden, gering und Strafen vergleichsweise milde. Europol habe 1346 Tonnen illegaler Pestizide sichergestellt, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Mit den Waren hätten Betrüger mehr als 90 Millionen Profit erwirtschaftet. “Während sich die wirtschaftlichen Schäden beziffern lassen, sind mögliche Gefahren für Mensch und Natur unberechenbar.”
Chemiepolitischer Mittagstalk 4 - Giftig und Ungerecht | Video vom 02. Juni 2021
Das Geschäft mit niedrigen Sozial- und UmweltstandardsDoppelte Standards im Umgang mit Rohstoffen, Chemikalien und Abfällen sind weltweit an der Tagesordnung. Ein Beispiel ist Kinderarbeit zum Abbau von Erzen zur Herstellung von Smartphones. In Afrika alltäglich, in der EU undenkbar. Auch deutsche Unternehmen profitieren von Rohstoffen und Produkten, die Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern unter niedrigsten Sozial- und Umweltstandards herstellen. Eine globale Chemikalien- und Abfallkonvention, die überall hohe Standards etwa im Arbeits- und Umweltschutz einführt, könnte die Praxis solcher doppelten Standards beenden – zum Wohl der Menschen und der Umwelt weltweit.
Wieviel Plastik landet in landwirtschaftlichen Böden?
Plastikmüll in den Ozeanen, Mikroplastik in Kosmetik, überflüssige Plastikverpackungen – drei bereits bekannte Themen zum Umwelteinfluss von Kunststoff. Doch wie viel Plastik landet eigentlich in unseren Böden? Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT und das Institut für Ökologie und Politik Ökopol untersuchten erstmalig, aus welchen Quellen welche Mengen an Mikro- und Makroplastik in landwirtschaftliche Böden gelangen. Damit liefern die beiden Institute im Auftrag des NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. einen Gesamtüberblick über Kunststoffemissionen in der Landwirtschaft in Deutschland, der als Basis für weitere Detailuntersuchungen gelten soll. Die Studie wurde ermöglicht durch umfangreiche Vorarbeiten, die im Rahmen des BMBF-Förderprojekts Plastikbudget stattfanden. Ein wichtiges Ziel der Studie ist es, Handlungsempfehlungen zu geben, um zukünftig Kunststoffeinträge in Böden zu verringern.
REACH-Erfolge in Frage gestellt
Die Organisation Chemsec zweifelt den positiven Bericht der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) über den Erfolg der REACH-Verordnung an. Bis nächste Woche können Sie sich noch am Fahrplan zur Überarbeitung von REACH beteiligen. Die EU-Risikobewertung für Bienen soll verbessert werden. Ein Fortschrittsbericht der EU-Kommission zeigt, dass das dringend nötig ist.
Schadstoffe in To-Go-Verpackungen
Ob Burgerbox, Pommestüte oder kompostierbare Suppenschüssel: Mit schädlichen Fluorchemikalien behandelte Essensverpackungen sind in europäischen Schnellrestaurants allgegenwärtig. Das zeigt eine gemeinsame Testreihe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit den tschechischen Verbraucherschützern von Arnika und sieben weiteren Nichtregierungsorganisationen.
Quecksilber in der Zahnmedizin: Risiko für Umwelt und Gesundheit
Mit der Bonner Amalgam-Erklärung, der sich auch unsere Organisation angeschlossen hat, fordern über 50 NGOs und Expert*innen von der Bundesregierung einen Beschluss zum Amalgam-Ausstieg bis spätestens 2025. Amalgamfüllungen bestehen zu 50 % aus hochgiftigem Quecksilber und bergen nicht nur ein direktes Gesundheitsrisiko, sondern tragen auch erheblich zur Umweltverschmutzung bei.
Chemiepolitischer Mittagstalk 3 - Chemie auf den Äckern der Welt | Video vom 19. Mai 2021
Große Mengen hochgefährlicher Pestizide (HHPs) gelangen weltweit in die Umwelt, verunreinigen Ressourcen und Nahrungsketten und verursachen akute Vergiftungen und chronische Erkrankungen. Was genau verbirgt sich hinter dem Begriff HHPs? Welche Substanzen fal-len darunter, wie sind deutsche Firmen beteiligt, welche Verantwortung haben die Staaten und welche politischen Aktivitäten laufen, um das angestrebte „phase-out“ von HHPs zu realisieren? Die Veranstaltung liefert wichtige Informationen und lädt zum Dialog ein.
Schweizer Volksinitiativen zu Pestiziden
Die Schweizer Bevölkerung stimmt am 13. Juni 2021 über gleich zwei Volksinitiativen zu Pestiziden ab. Die Initiative “Für eine Schweiz ohne synthetische Pestizide”, kurz Initiative Pestizidverbot, verlangt ein Verbot synthetischer Pestizide in der Landwirtschaft. Die Volksinitiative “Für sauberes Trinkwasser und gesunde Nahrung – Keine Subventionen für den Pestizid- und den prophylaktischen Antibiotika-Einsatz”, kurz Trinkwasser-Initiative, fordert ein Umdenken in der Landwirtschaft.
„Pestizide deutscher Hersteller für Vergiftungen verantwortlich“
Die Menschenrechtsorganisation FIAN kritisiert den ungezügelten Einsatz von Pestiziden in Lateinamerika und der Karibik. In der aktuellen Studie “Pesticides in Latin America: Violations Against the Right to Adequate Food and Nutrition” untersucht FIAN den Einsatz von Agrochemikalien in Brasilien, Kolumbien, Ecuador, Guatemala, Haiti, Honduras, Mexiko und Paraguay. Anwendung, Lagerung und Entsorgung von Pestiziden dort sind mit erheblichen Risiken verbunden; jährlich werden Millionen Menschen Opfer von Vergiftungen.
Erstes White Paper der European Society of Endocrinology zu Hormongiften
Die European Society of Endocrinology (ESE) hat ihr erstes White Paper mit dem Titel „Hormone in der europäischen Gesundheitspolitik: Wie Endokrinologen zu einem gesünderen Europa beitragen können“ vorgestellt. WECF begrüßt diese Veröffentlichung als wichtige Grundlage für die politische Arbeit zur strikten Regulierung bzw. zum Verbot von endokrin wirksamen Chemikalien.
Chemiepolitischer Mittagstalk 2 - Chemikalien in Produkten | Video vom 12. Mai 2021
Viele Alltagsprodukte enthalten gefährliche Chemikalien, darunter auch Kleidung, Spielzeug und Plastikprodukte. Die meisten davon müssen nicht deklariert werden. Welche Ansätze gibt es, hier mehr Transparenz zu schaffen, die auch zu einer strikteren Regulierung führen kann?
Granulat und Mulche auf Sportplätzen
Gummigranulat und die Mulche auf Kunstrasenplätzen können eine Reihe potenziell gefährlicher Substanzen enthalten, darunter polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Metalle und Phthalate, und sie können flüchtige organische Kohlenwasserstoffe (VOC) und schwer flüchtige organische Kohlenwasserstoffe (SVOC) freisetzen. Das Vorhandensein dieser gefährlichen Substanzen hat zu Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von künstlichen Sport- und Spielplätzen geführt.
Brüssels gewagte Vision: Null Schadstoffe in Gewässern, Böden und Luft
Eine giftfreie Umwelt bis 2050 setzt sich die EU-Kommission in ihrem neuen Aktionsplan „Null-Verschmutzung“ zum Ziel. Umweltschützer:innen vermissen den Ehrgeiz.
Gefahr von Chemikalien in Spielzeug, Lärm in Schulen und Luftschadstoffen
Schädliche Chemikalien in Spielzeug, Lärm in Schulen und Luftschadstoffe. Die Auswirkungen von Umweltverschmutzung und umweltschädigenden Produkten auf Kinder standen am Mittwoch, 5. Mai 2021, im Mittelpunkt eines Expertengesprächs der Kinderkommission des Deutschen Bundestages (Kiko). Unter dem Vorsitz von Charlotte Schneidewind-Hartnagel (Bündnis 90/Die Grünen) widmet sich die Kiko seit Mitte Februar dem Thema Kinder und Umwelt.
Wasserschadstoffe in Ozeanen und in der Fischerei
Chemikalien verschmutzen Ozeane, Seen und Fließgewässer und gefährden nicht nur die Tierwelt und diejenigen, die darauf als Nahrungsquelle angewiesen sind. Es droht auch der Zusammenbruch vieler Fischereien. In Kombination mit der globalen Erwärmung ist das eine Katastrophe. Ein neuer Bericht des International Pollutants Elimination Network IPEN geht ausführlich auf die zahlreichen Arten und Orte ein, an denen chemische Verschmutzung und Klimawandel Meeresinfrastruktur und die Fischerei der Welt destabilisiert. Noch ist Zeit, um die Zerstörung zu stoppen. Wie aus diesem Bericht hervorgeht, müssen wir aber nicht nur darüber nachdenken, wie wir Überfischung kontrollieren oder Schadstoffe in den von uns konsumierten Fischen kontrollieren können. Unser Überleben wird zusammen mit dem aller anderen Arten davon abhängen, die Gesundheit des gesamten Ozeans zu gewährleisten.
Doppelstandards und Ackergifte von Bayer und BASF
In ihrer Studie zeigen die Rosa-Luxemburg-Stiftung, das INKOTA-netzwerk und PAN Germany, dass Bayer und BASF für die Vermarktung und teils Entwicklung von mindestens 33 Pestizidwirkstoffen verantwortlich sind, die eine akute Bedrohung für die menschliche Gesundheit darstellen. Viele dieser Wirkstoffe sind bereits bei geringer Dosierung tödlich, andere gelten als wahrscheinlich krebserregend, erbgutschädigend oder reproduktionstoxisch. In Brasilien, Mexiko und Südafrika lassen sich mindestens acht dieser Wirkstoffe in den Pestizidportfolios der beiden Unternehmen nachweisen. Darunter Glufosinat und Spirodiclofen.
Bienenschützer:innen atmen auf: EuGH bestätigt Neonikotinoid-Verbot
Die Entscheidung der EU-Kommission, 2013 die Pestizide Imidacloprid, Clothianidin und Thiamethoxam aufgrund ihrer bienenschädlichen Auswirkungen zu verbieten, war rechtens. Das urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einem Berufungsfall zwischen dem deutschen Chemie- und Pharmakonzern Bayer und der EU-Kommission.